Archiv für den Monat: Februar 2016

Offener Brief von über 100 Fangruppen an die UEFA

Rund 100 Fußballfan-Dachorganisationen aus 18 Ländern fordern die UEFA auf, ihre Disziplinarpolitik in Bezug auf Rassismus zu überdenken.

Mit dem Startschuss für die nächste Runde der europäischen Klubwettbewerbsspiele der Champions League sollte Dynamo Kiew sein Heimspiel gegen Manchester City eigentlich vor leeren Rängen austragen. Für die Fans aus Manchester wäre dies das zweite Jahr in Folge, in dem Sie vor verschlossenen Toren stehen. Nun hat die UEFA ihre Entscheidung jedoch überraschend geändert und den Fans den Spielbesuch gestattet.

Rund 100 nationale Dachverbände der Fußballfans, Nationalmannschafts-Fanorganisationen und Club-basierte Fan-Gruppen aus 18 Ländern in ganz Europa, die 100.000 Fußball-Fans repräsentieren, haben gemeinsam einen offenen Brief an die Mitglieder des Exekutivkomitees der UEFA veröffentlicht. Obwohl sie den Sinneswandel der UEFA in diesem Fall als einen Schritt in die richtige Richtung begrüßen, zeigt sich hier doch das Problem mit der Handhabung der UEFA-Sanktionen durch Kollektivstrafen im Falle rassistischen Fanverhaltens. Deshalb fordern die Anhänger eine gründliche Überprüfung der UEFA-Politik der kollektiven Strafen für rassistisches Verhalten und insbesondere die sofortige Abschaffung der Regelungen, die einen Ausschluss unschuldiger Auswärtsfans bedeutet. Weiterlesen

Fußball und Menschenrechte – Bericht vom Kongress in Nürnberg

Fußball und Menschenrechte – zwei Begriffe, die bei flüchtiger Betrachtung wenig miteinander zu tun haben scheinen: Zu präsent ist die Zahl von prognostizierten 1000 toten Gastarbeitern auf den Stadionbaustellen in Katar, sind die gewaltsamen Umsiedlungsaktionen vor den Turnieren in Südafrika und Brasilien und die anhaltenden Menschenrechtsverstöße in Russland, dem Gastgeber der nächsten Weltmeisterschaft. Andererseits engagieren sich unzählige Fanorganisationen wie die Football Supporters Europe (FSE), die Fußballfans gegen Homophobie oder eben auch die Löwenfans gegen Rechts für die Einhaltung und Stärkung der Menschenrechte in- und außerhalb des Stadions.

Im Spannungsfeld dieser beiden Ausprägungen fand am 15. und 16. Januar in Nürnberg der Kongress „Fußball und Menschenrechte“ statt. Vier LFgRlerInnen ließen es sich nicht nehmen, die kurze Reise nach Franken anzutreten in der Hoffnung neue Ansätze für unsere Arbeit kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und dabei den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. Weiterlesen